Reichsstadt und Landwirtschaft

Mühlhausen|Thüringen, 4. bis 6. März 2019

Siebte wissenschaftliche Tagung des „Mühlhäuser Arbeitskreises für Reichsstadtgeschichte“ in Verbindung mit der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung und dem Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegeverein e. V.

Konzeption

Bis weit in die Neuzeit hinein beschäftigte die Landwirtschaft den weitaus größten Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung. Städte waren zur Deckung ihres Nahrungsbedarfs auf ihr agrarisches Umland angewiesen. Umgekehrt gab die städtische Nachfrage der ländlichen Bevölkerung Verdienstmöglichkeiten. Stadt und Land waren vor allem wirtschaftlich eng miteinander verflochten.

Im Gegensatz zur älteren Forschung, welche die Abhängigkeit des Landes von der Stadt betont, verfolgt die Tagung „Reichsstadt und Landwirtschaft“ einen theoretisch und methodisch offenen Ansatz. Die Vorträge beleuchten das Thema „Landwirtschaft“ in der Kette von der Produktion bis zur Distribution von Agrarprodukten. Die Beiträge am ersten Tag stehen im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Zu den wichtigsten Grundherren mit Agrarland gehörten Klöster und Spitäler. Wie sahen die konkreten Besitzverhältnisse aus und welche reichsstädtischen Akteure beteiligten sich an der Nutzung? War der Besitz eines Territoriums Voraussetzung für eine Stadt, um ihre Interessen im Umland durchzusetzen?

Die Vorträge am zweiten Tag sind den unterschiedlichen Bereichen der landwirtschaftlichen Produktion, dem ländlichen Nebengewerbe sowie der Versorgung gewidmet. Nebst der Textilverarbeitung, welche in vielen Regionen die wichtigste Ergänzung zur Arbeit in der Landwirtschaft bildete, wird auch nach bislang weniger gut erforschten Zusatzverdiensten der ländlichen Bevölkerung gefragt. Wenig bekannt ist bislang, wie eine Reichsstadt ihren Holzbedarf sicherte. Schließlich soll auch Fragen des Transportes, des Marktes, der Preispolitik und von Monopolen nachgegangen werden.

Die Tagung wird diese Themen mit einem geografisch von Deutschland über Österreich in die Schweiz reichenden Blick behandeln. Die Beiträge umfassen die Zeit vom Hochmittalter bis zum Ende des Alten Reiches.

Zum Tagungsprogramm

Inhaltsverzeichnis und Vorwort des Tagungsbandes
Die Studien zur Reichsstadtgeschichte erscheinen im Michael Imhof Verlag.

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